Gemeinschaftliche Erzeugungsanlage

Was sind Gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen (GEA)?

Mögliche Darstellung einer Gemeinschaftlichen Erzeugungsanlage

Gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen (GEA) ist ein Zusammenschluss von Verbrauchern (Haushalte, Betriebe, …) und Erzeuger (meistens PV-Anlagen) am selben Grundstück. Dafür muss die Erzeugungsanlage über dieselbe Hausanschlussleitung angeschlossen werden wie die Verbraucher. Dadurch kann der Überschuss der PV-Anlage direkt an die verschiedenen Verbraucher aufgeteilt werden, ohne jemals in das öffentliche Stromnetz eingespeist zu werden.

In einer GEA ist normalerweise eine PV-Anlage vorhanden, wenn diese nun Überschuss produziert wird der Überschuss auf alle aktuellen Verbraucher aufgeteilt. Wenn trotzdem noch Überschuss-Strom vorhanden ist, wird dieser laut Abnahmetarif verkauft.
Wenn die PV-Anlage am Abend oder im Winter nicht genug für die ganze Gemeinschaft produzieren kann, wird der restliche benötigte Strom ganz normal vom Energieversorger bereitgestellt. Daher hat jeder Verbraucher weiterhin einen frei wählbaren Stromtarif, der verwendet wird, falls die Produktion der PV-Anlage nicht ausreicht. Als Verrechnungsgrundlage wird ein 15-Minuten-Takt gewählt.

Vorteile von Gemeinschaftlichen Erzeugungsanlagen:

Ersparnisse:
Der Energiepreis wird innerhalb der GEA definiert. Da kann entweder Strom für 0 Cent / kWh „verschenkt“ werden oder ein Preis verhandelt/beschlossen werden. Der Preis kann theoretisch sooft wie nötig, jedoch nach Definition des GEA-Vertrages angepasst werden. Da kein öffentliches Netz genutzt, fallen auch keine Netzgebühren an. Wenn innerhalb der Erzeugungsanlage weniger als 35.000 € umgesetzt wird, entfallt auch die Steuer. Daher ist innerhalb der GEA meistens der Strompreis gleich der Energiepreis. Die Zusammensetzung des Strompreises variiert je nach Verbrauch und Anbieter. Ein Beispiel für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh zeigt, dass etwa 40-50 % des Gesamtpreises auf den Energiepreis, 20-30 % auf das Netzentgelt und der Rest auf Steuern und Abgaben entfällt. Eine GEA kann dadurch bei gleichem Energiepreis (Kosten für die reine Stromproduktion) eine Senkung des Strompreises von bis zu 50% erfahren, angenommen, die GEA deckt den kompletten Stromverbrauch.


Idealerweise setzt sich der Energiepreis der GEA aus dem Schnitt für den herkömmlichen Strombezugspreis und der PV-Einspeisevergütung zusammen. Daher wenn ein Verbraucher 15 Cent / kWh zahlt jedoch der PV-Besitzer seinen Strom um 5 Cent / kWh regulär verkauft, kann der Mittelwert von 10 Cent / kWh angestrebt werden. Der Verbraucher zahlt für seinen Strom nun 30 % weniger und der PV-Anlagen Besitzer bekommt nun 100 % mehr. Eine vorteilhafte Situation für beide. Wenn die Gemeinschaft es beschließt, kann der Preis auch für eine lange Zeit fixiert bleiben, um eine Planbarkeit und Verlässlichkeit der Strompreise zu generieren

Schematische Darstellung einer GEA

Umweltfreundlichkeit:
Eine GEA fördert die Produktion von kleinen Erzeugungsanlagen, sei es Photovoltaik, Windkraft oder andere Formen von Stromerzeugung. Diese Formen der Energie sind gegenüber klassischen Methoden wie Öl, Gas, Kohle, etc. … besonders umweltschonend. Und daher hilft jede GEA dem Energiewandel zu begünstigen und gleichzeitig den Klimawandel zu bekämpfen.

Lokale Versorgung und Gemeinschaft:
Die Erzeugung und der Verbrauch der Energie finden lokal statt, was die Abhängigkeit von überregionalen Stromnetzen verringert und die Energieeffizienz erhöht. Durch den Zusammenschluss von direkten Nachbarn oder Familien wird, wie der Name sagt, eine Gemeinschaft geschlossen. Jede Teilnehmerin und jede Teilnehmer arbeiten zusammen, um Klimawandel, hohe Stromkosten wie auch der Abhängigkeit von großen Energieversorger zu bekämpfen.


Voraussetzungen:
-Es muss mindestens eine Erzeugungsanlage vorhanden sein, mehrere Erzeugungsanlagen sind auch möglich
-Jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer wie auch die Erzeugungsanlage müssen an derselben Hausanschlussleitung angeschlossen sein
-Jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer wie auch die Erzeugungsanlage müssen einen Smartmeter von dem Netzbetreiber verbaut haben

Insgesamt bieten Gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen eine nachhaltige und kosteneffiziente Lösung zur Energieversorgung, die sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile mit sich bringt. Sie stellen einen wichtigen Schritt in Richtung einer dezentralisierten und erneuerbaren Energiezukunft dar.

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Zusammensetzung des Strompreises